Die Freiheit gesucht und gefunden

 

Klarinettistin Sandra Schmid aus Altstätten und Organist Jürgen Natter aus Vorarlberg. Foto: Jurmann

Klarinettistin Sandra Schmid aus Altstätten und Organist Jürgen Natter aus Vorarlberg. Foto: Jurmann

 

Sandra Schmid und Jürgen Natter spielen Bach und eine Uraufführung von Peter Engl.

ALTACH. (JU) Das war so etwas wie ein Nachklang zum Valentinstag, diese Orgelsoiree jüngst in der Pfarrkirche. Als „Liebesgeflüster“ betitelt, aufregend klug programmiert und in wunderbarer Zweisamkeit interpretiert von der Klarinettistin Sandra Schmid aus Altstätten und dem kuratierenden Organisten Jürgen Natter. Dabei ist es durchaus reizvoll zu wissen, dass die beiden, die da musikalisch so gut harmonieren, auch im übrigen Leben ein Paar sind.

Die auf den ersten Blick heterogene Programmzusammenstellung rundet sich sofort zu einem großen Bogen zwischen der Klarheit Palestrinas und der Aktualität Peter Engls als Eckpunkten, in dem auch über Improvisationen oft fast unmerklich eins ins andere fließt, wie ein großes Medley auf den Spuren der Liebe.

Für diese ist hier mit den langsamen Sätzen aus seinem Quintett und seinem Konzert für die Klarinette in erster Linie Mozart zuständig. Sie zählen mit zum Schönsten, was der Meister an Melodiösem ersonnen hat. Sandra Schmid gelingt es, ihre A-Klarinette in traumhafter Pianokultur und mit wunderbar abgedunkelten Tönen zum Singen zu bringen, eingebettet in eine zurückhaltende und dennoch präsente Orgelbegleitung. Jürgen Natter trumpft dazwischen in Bachs harmonisch und in der Stimmführung kühner „Dorischer“ Toccata und Fuge, die er wie ein Monument in den Kirchenraum stellt, mit großer Orgelkunst auf. Ein Bollwerk großer musikalischer Architektur, das Bach gegen alle Anfechtungen späterer Generationen von Musikern unangreifbar macht.

Eingerahmt und wesentlich geprägt wird diese Soiree durch zwei aktuelle Werke des seit 1993 in Vorarlberg wirkenden, am Konservatorium ausgebildeten Tirolers Peter Engl (45), die weniger die Liebe als das Leben zum Inhalt haben. Die Uraufführung des für diesen Anlass komponierten lyrischen „Wing Beat of the Butterfly“ macht die Klarinette in langgezogen, ausgekosteten Tönen zum Schmetterling, der über einer naturalistischen Tonbandzuspielung trotz Gewitter, Regen und einem unerbittlich rhythmischen Herzschlag die Schwerkraft überwindet, dabei seine Freiheit sucht und findet.

 

Es geht unter die Haut

Erdiger zeigt sich in seiner Erstaufführung das vor einem Jahr entstandene „Save my inner Planets“, („Schütze meine inneren Planeten“), das sich auf die Chakren als Energiezentren bezieht und vom Komponisten als „Deklaration gegen die Zerstörung unserer Welt, wie sie derzeit passiert“, gedacht ist, wie er im VN-Interview ausführt. Musikalisch hat Engl dies in sich wild aufbäumenden Klängen dargestellt, einem Gezerre zwischen B- oder Bass-Klarinette und der Orgel als zwei gegensätzlichen Polen, bei dem es am Schluss keine Lösung, nur Ratlosigkeit gibt. Ein Stück, das dem Publikum spürbar unter die Haut geht, vor allem auch in jener Intensität, mit der die beiden Interpreten es zu realisieren verstehen.

Die vehement geforderte Zugabe bringt eine Überraschung in Form einer Wiederholung des ersten Engl-Stücks, allerdings in einer zu einem „Summary“ mit Zitaten aus den eben gehörten Werken von Palestrina, Bach und Mozart erweiterten, stürmisch dahinimprovisierten Version.

 

 

 

15.02.2016 |  Silvia Thurner

Musik zu einem Strauß gebunden – Die Klarinettistin Sandra Schmid und der Organist Jürgen Natter gaben ein geistreiches Konzert

Eine inspirierende musikalische Feierstunde erlebten die Besucherinnen und Besucher in der Pfarrkirche St. Sebastian in Rebstein. Jürgen Natter an der Orgel und Sandra Schmid an der Klarinette bzw. Bassklarinette interpretierten Kompositionen von Peter Engl, Palestrina und Mozart, die mit feinsinnig improvisierten Überleitungen miteinander verwoben wurden. Die Uraufführung des eindrücklichen Werkes „Save my inner planets!!!“ von Peter Engl stieß auf viel Zustimmung. Am Ende freuten sich die Musikerin und der Musiker über standing ovations.

Sandra Schmid und Jürgen Natter haben die Dramaturgie des Konzertes gut durchdacht, denn die einzelnen Kompositionen wurden mit improvisierten Passagen verbunden. Sie nahmen die zahlreichen Konzertbesucher im schönen Ambiente und Lichtdesign von Benjamin Häni mit auf eine variantenreiche und gut nachvollziehbare musikalische Reise. Zuerst intonierte Sandra Schmid Peter Engls „Kleiner Gedanke“ für Klarinette solo. Sie musizierte mit einer schön abgerundeten, vollen Tongebung, die in den tiefen Lagen eine erdige Färbung annahm.

Diffuse Klangflächen bringen harmonische Farben zum Leuchten


Als Bindeglied übernahm Jürgen Natter den letzten Ton und führte ihn in Palestrinas Ricercare für Orgel solo über. Besonders die harmonischen Aufhellungen ließen das Werk erstrahlen. Ebenso raffiniert war die Improvisation zwischen Palestrina und Mozarts Larghetto aus dem Klarinettenquintett (KV581) angelegt. Aus einer Klangfläche mit reibenden Tonlinien heraus trat das lyrische Hauptthema der Klarinette markant in den Klangvordergrund. Jürgen Natter verkörperte an der Orgel das gesamte Streichquartett, das im Original mit der Klarinette kommuniziert. Allerdings änderte die Bearbeitung den Werkcharakter. Nicht eine kammermusikalische Gleichberechtigung aller Stimmen durchlebte den Satz, sondern die Klarinettenstimme wirkte wie konzertant geführt.

Feinsinnig interpretierten Sandra Schmid und Jürgen Natter auch das berühmte Adagio aus Mozarts Klarinettenkonzert (KV 622). Die Klarinettistin formte die melodischen Linien aus einem Piano heraus und musizierte in einem ruhigen Duktus. In diesem Satz unterstrich die gut artikulierte Orgelbegleitung den konzertanten Charakter und verlieh dem Soloinstrument viel Entfaltungsspielraum.

Musik für eine Orgelwalze


Fulminant in der Ausgestaltung der kontrapunktischen Linien und der rhythmischen Kraft des punktierten Themas stellte Jürgen Natter die Fantasie für Orgel solo (KV 608) von W.A. Mozart in den Raum. Eindrucksvoll wurden die Wechsel zwischen virtuosen und langsamen Abschnitten in Kontrast zueinander gestellt. Die imposanten Steigerungen und jene Passagen, die besonders an die ursprüngliche Entstehung für eine Orgelwalze erinnerten, gestaltete Jürgen Natter imposant.

Die nachfolgende Improvisation ließ aufhorchen, denn hier deuteten einige Anklänge Sandra Schmids Liebe für ethnische Musik an.

Uraufführung mit Aussagegehalt


Peter Engl schuf mit „Save my inner planets!!!“ ein zerklüftetes, wildes Werk mit gut nachvollziehbaren musikalischen Inhalten. Die beiden Instrumente lieferten sich ein Kräftemessen. Sie traten als Kontrahenten gegeneinander an, gingen aufeinander zu, traten in Kontakt miteinander, sie schaukelten sich gegenseitig auf und fanden wieder zueinander. Besondere Aufmerksamkeit lenkte dabei der Wechsel zwischen der Bass- und B-Klarinette auf sich. Das Publikum verstand die Botschaft und applaudierte begeistert.

 

 

 

 

24.01.2016 |  Silvia Thurner

Musikalische Artistik und Klangsinnlichkeit – Die Brassband Vorarlberg lud zum Konzert und die Freunde der Blasmusik kamen in Scharen

Für ein volles Haus sorgte die Einladung der Brassband Vorarlberg in der Kulturbühne AMBACH. Im vergangenen Jahr hatte die von Jan Ströhle gegründete Formation, bereits Furore gemacht. Hier haben die besten Blechbläser des Landes und des benachbarten Auslands ein Forum gefunden. Mit bekannten Werken von Paul Lovett-Cooper und Johan de Meij sowie Peter Graham begeisterte die Brassband Vorarlberg das Publikum. Den Höhepunkt bildete die Uraufführung der dramatischen und aussagekräftigen Auftragskomposition „Delirium“ von Peter Engl.

Lange Reihen von interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern bildeten sich vor der Abendkasse in der Kulturbühne AMBACH. Ein auffallend gemischtes Publikum, unter anderem bestehend aus Blasmusikanten, zahlreichen bekannten Musikerpersönlichkeiten und erfreulich vielen Jugendlichen hat zu diesem besonderen musikalischen Ereignis zusammengefunden. In der Brassband Vorarlberg frönen herausragende Musikerinnen und Musiker ihrer Lust, virtuose Blechbläsermusik in einem möglichst homogenen Klanggewand darzubieten. Zwischen musikalischer Artistik mit schwindelerregend schnellen Läufen und klangsinnlich ausgeklügelten Tonschichtungen lotete die Brassband Vorarlberg unter der Leitung von Jan Ströhle alle Kompositionen aus und genau in diesem Ansinnen lag auch die Qualität der kraftvollen Formation und ihrer Werkdeutungen.

Eindrückliche Schilderungen


Im Mittelpunkt stand das Werk „Delirium“, das Peter Engl im Auftrag der Brassband Vorarlberg komponiert hatte. Der Komponist setzte darin die Dramatik einer Grippeerkrankung in Musik, er gab der Beklemmung, den physischen Anstrengungen, dem Herzrasen und den wirren Gedanken bei hohem Fieber eine kraftvolle und eindrückliche musikalische Gestalt. Der musikalische Fluss entwickelte sich langsam und weckte eine große Erwartungshaltung, weil von Beginn an nachvollziehbar war, dass sich etwas Gewaltiges zusammenbraut.

Allmählich nahm die Stringenz des Bewegungsflusse zu, suchende Gesten kulminierten in intensiven Klangballungen, die wiederum von harten Schlägen – kontrastreich ausgeführt von fünf Schlagwerkern – durchbrochen wurden. So entstand ein sich ständiges Aufbäumen, durchsetzt von kammermusikalisch geführten, leisen Passagen, in denen sich der melodische Fluss aufzulösen schien. Doch Peter Engl zeigte ein gutes Gespür für musikalische Proportionen und bündelte die Energien immer wieder aufs Neue. Zusammengehalten wurde die eindringliche Musik vom Choral „O Haupt voll Blut und Wunden“, der nur einmal klar zitiert wurde und sich dann in vielfach verschleierter und durchbrochener Art wie ein roter Faden durchzog.

Die Musiker modellierten die musikalische Aussage dieser Kompositionen klar aus. Beeindruckend waren die vielfältig ausgeloteten Klangschichtungen, die unter anderem gleißend oder hohl, weich abgerundet oder schroff wirkten. Es ist zu hoffen, dass das facettenreiche Werk noch mehrere (Wieder)aufführungen erlebt.

Mitreißendes Aufbäumen


Titel gebend für das gesamte Konzert war die berühmte Komposition „Extreme Make-Over“ von Johan de Meij. Diese Komposition beinhaltete die gesamte Raffinesse, die eine Brassband auszeichnet. Nach einem lyrischen Zitat von Tschaikowsky führte ein klanglich spannend variierter Liegeton mit Schwebungen und Reibungen weiter in schattierende Akkordschübe. Dann wurde der musikalische Fluss mit lautstarken Klangtürmen geschichtet zum Höhepunkt geführt. Die Musiker spielten was das Zeug hielt und entfalteten dabei beeindruckende Verlangsamungs- und Beschleunigungsprozesse mit rhythmischen Transformationen, die die Aufmerksamkeit auf sich lenkten.

Hervorragende Solisten


In ähnlichem Stil gestaltete die Brassband Vorarlberg auch die mitteilsamen Werke „Where Eagles sing“ von Paul Lovett-Cooper“ und „Call of the Cossacks“ von Peter Graham. Die Musik bot zahlreichen Solisten und Stimmgruppen Gelegenheit, sich zu präsentieren und alle nutzten Ihre Chance auf einem beeindruckenden Niveau.

Eine Bereicherung


Der dramaturgische Aufbau des Konzertes hat Jan Ströhle durchdacht angelegt. Denn mit Nimrod von Edward Elgar und den Volkstänzen von Dmitri Schostakowitsch konnte das Publikum auch durchatmen. Als Ganzes betrachtet war das zweite Konzert der Brassband Vorarlberg eine bewundernswerte musikalische Show und auf unterhaltsame Weise ein großes musikalisches Spektakel. Begeisterte Jubelstimmung breitete sich im Saal aus und die Musiker wurden gebührend gefeiert. Auf die weitere Entwicklung der Brassband Vorarlberg darf man sich freuen.

 

 

 

 

 

SJBO feiert Jubiläum

 

BOZEN Im Rahmen der dreitägigen Südtiroler Blasmusiktage wurde gestern  das zehnjährige Bestehen des Jugendblasorchester SJBO bei einem Jubiläumskonzert im Konzerthaus "Joseph Haydn" in Boze gefeiert. Zum Jubiläum war eigens eine CD eingespielt worden, die nun präsentiert wurde. Ebenfalls eingespielt und unter der Leitung von Josef Feichter aufgeführt wurden die Siegerwerke des vom VSM ausgeschriebenen Kompositionswettbewerbs für eine Mittelstufenwerk mit mehrere Sätze unterschiedlichen Charakters. Platz drei ging an das Werk "Passacaglia" von Karl Horst Wichmann, auf Rang zwei landeten ex aequo "La Boca" von Hans van der Heide und "Which way is the right one" von Peter Engl.

 

 

 

 

12.05.2014 |  Silvia Thurner

Dialoge, Monologe und Klangreden – Das „Liebenstein Quartett“ und das „ensemble plus“ präsentierten Neues und stellten sich einer großen Herausforderung

Eine Sonntagsmatinee spielten MusikerInnen des „ensemble plus“ sowie das „Liebenstein Quartett“ mit Anita Martinek, Susanne Mattle, Monika Bazgier und Iza van Holen im vorarlberg museum. Die Eckpfeiler des vielseitigen Konzertprogrammes bildeten die Uraufführung des Streichquartetts „Dialoge“ von Peter Engl sowie das Streichquintett (KV 516) von Wolfgang Amadeus Mozart. Dazwischen erklangen Werke von Wladimir Rosinskij, unter anderem das neu komponierte „Andante en ES(peranza)“, das speziell für das „Liebenstein Quartett“ entstanden ist.
 

Peter Engl lebt in Meiningen, er studierte bei Herbert Willi Komposition und schrieb vor einigen Jahren das Werk „Dialoge“ für Streichquartett, das nun erstmals zu hören war. Der Titel war zugleich auch Leitgedanke für die kompositorische Anlage des viersätzigen Werkes. Vor allem der erste Satz mit schwebenden Klängen und minimalen Tonhöhenverschiebungen zog die Aufmerksamkeit auf sich, denn die vier Stimmen loteten, gut aufeinander Bedacht nehmend, die einzelnen Linien aus. Sie drifteten auseinander und führten den musikalischen Fluss über pulsgebende Pizzicati, bis er in ätherischen Flageoletts stehen blieb. Später wurde der Satz mit signalartigen Floskeln aufgeraut, die Stimmen traten in einen Austausch miteinander und kommentierten sich teilweise auch gegenseitig. Im Vergleich zum Eröffnungssatz wirkten die folgenden Abschnitte weniger in sich ruhend und überzeugend ausformuliert. Der zweite Abschnitt, „Artikulation“, brachte energische Gesten mit perkussiven Begleitformeln und gegenläufigen Bewegungsmustern und der dritte Teil, „Expansion und Kompression“, wirkte eher zerklüftet. Ein „Verbund“ wurde im vierten Satz angestrebt, in dem melodische Linien über Liegetönen weiträumig ausgebreitet wurden. Hier nahm die Musik einen mitteilsamen, filmmusikartigen Ausdruck an.

 

 

 

 

März 2014

 

Kompositionswettbewerb des BVT

in Kooperation mit der Kulturabteilung des Landes Tirol

Preisträger:

Stufe D:

2. Preis: „HUNTED KILLER“ von Peter Engl, Meiningen (Vorarlberg)
Peter Engl - Eigenverlag
Köhlerstrasse 5, A-6812 Meiningen / Vorarlberg,  Tel.: +43 5522 77063, E-Mail.: music.news@gmx.at 

3. Preis: „DREI TAGE TIROL“ von Andreas Gömmel, Stuttgart (Deutschland)                                                Carpe Diem Musicverlag, Külsheimer Straße 2, D-97941 Tauberbischofsheim, www.carpe-diem-music.com

Stufe C:

2. Preis: „A SAILOR´S DREAM“ von Emil Sirakov, Kell (Deutschland)
Wertach Musikverlag GmbH, Stotzinger Weg 4a, D - 87662 Kaltental, Tel. +49 (0)8344-991660

die Juroren waren: Johan de Meij (NL) / Oliver Waespi (CH) / Thomas Doss (A)

In der Stufe A und B wurden keine Preise vergeben. Es wurden keine 1. Preise vergeben.

Zu den Komponisten:   Leitet Herunterladen der Datei ein Vita Peter Engl    Leitet Herunterladen der Datei einVita Emil Sirakov    Leitet Herunterladen der Datei einVita Andreas Gömmel

 

 

 

 

12.10.2012, MOK w Głogowie

Orkiestra saksofonowa

SAKSOFONISSIMO

Soliści:

Oto Vrhovnik

Ryszard Żołędziewski

Kwartet saksofonowy Saxesfull Plus

Program:

  • G. Gershwin, Suite American Stories

  • O. Vrhovnik, Na Drin

  • D. Hellbach/R. Żołędziewski, Pop Suite

  • R. Żołędziewski, Sea depths

  • R. Srtauss, Also sprach Zarathustra

  • J. Strauss, Unter Donner und Blitz

  • H. Wiberny, Ulla in Africa

  • G. Bizet, Carmen

  • M. Gąsieniec, Bolero

  • M. Gąsieniec, Taniec hiszpański

  • M. Gąsieniec, Tango

  • K. Weill, Opera za trzy grosze-Allegro vivace et Final

  • V. Pupis, Prekmurska skladbovnica

  • P. Engel, Xsi-Buam in spanish harlem

  • A. Stolpe, Walc

  • D. Muck, Araneum

  • S. Joplin, Ragteim

 

 

 

07.07.2012

 

VN-Interview. Peter Engl (41) erhält Kompositionsstipendium des Landes

Erfolg ohne Werbetrommel

von Fritz Jurmann

Der auf verschiedenen Ebenen tätige Musiker ist im Land noch wenig bekannt.

Die musikalische Öffentlichkeit im Land hat bisher wenig Notiz von Ihnen genommen. Halten Sie sich zu sehr bedeckt mit Ihren Leistungen?

Peter Engl: Ich bin jemand, der nicht unbedingt die Werbetrommel rührt, habe aber kein Problem mit der Öffentlichkeit. Mit meiner Person aber halte ich mich eher zurück und arbeite lieber im ruhigen Bereich.

Und genau dieser gerne im Hintergrund agierende Peter Engl erhält jetzt das Kompositionsstipendium des Landes – mit welchem Gefühl?

Engl: Es ist ein sehr erhebendes Gefühl und eine besondere Auszeichnung, ich freue mich irrsinnig. Mir ist aber auch bewusst, dass es im Land genügend andere kompetente Personen gibt, die diese Auszeichnung genauso verdienen würden.

Kann es sein, dass Ihr geringer Bekanntheitsgrad auch in Ihrer Vielseitigkeit begründet ist?

Engl: Das bringt es auf den Punkt. Ich bin in verschiedenen Musikbereichen tätig, von der Musikschul-Lehrtätigkeit bis zum Komponieren, als Orchestermusiker, Dirigent, Audiodesigner usw. Bei so vielen Sparten kann man aus zeitlichen Gründen daneben nicht noch irgendwelche Werbeschienen fahren. Mir ist es wichtig, dass alle meine Arbeiten seriös sind und Qualität bieten.

Was tun Sie denn am liebsten?

Engl: Am liebsten würde ich nur komponieren (lacht), aber davon könnte ich derzeit nicht leben, da müsste man anders in der Szene integriert sein und einen Namen haben. Vielleicht ergibt sich dies einmal. Derzeit fühle ich mich in jedem Bereich wohl, bei dem ich merke, dass meine musikalische Aussage auch wirklich so rüberkommt, wie ich es mir vorstelle. Im kompositorischen Bereich etwa verbinde ich die unmöglichsten Dinge miteinander, denn die Zeiten sind vorbei, wo man nur in Epochen, Stilrichtungen und Kategorien gedacht hat. Man darf und soll fusionieren und damit zusammen kommunizieren.

Die Blasmusik, die Sie im Tiroler Heimatdorf kennenlernten, hat Sie geprägt, aber auf Dauer nicht befriedigt – bietet Ihnen die Elektronik diese Erfüllung?

Engl: Ich bin froh, dass ich aus der Blasmusik komme, das ist etwas sehr Bodenständiges. Dass ich als Jugendlicher in die elektronische Musik gegangen bin, liegt an meinem inneren Drang, diese verschiedenen Klänge ineinanderfließen zu lassen.

Wie komponiert man elektronisch – wie viel ist da Technik, wie viel Inspiration?

Engl: Es gibt da auch für mich mehrere Wege. Prinzipiell kann man sehr improvisatorisch arbeiten oder wirklich gezielt mit gewissen Formen, Modellen und Strukturen, die man sich vorher überlegt. Die Notation auf Papier braucht im elektronischen Bereich eine eigene Sprache, damit auch jemand anderer diese Ideen nachvollziehen kann.

Sie haben eben nach fünf Jahren Ihr Kompositionsstudium am Konservatorium mit Auszeichnung abgeschlossen. Was konnte Ihnen Ihr Lehrer Herbert Willi für Ihre Arbeit mitgeben – Elektronik ist ja nicht sein Fachgebiet?

Engl: Bei Herbert Willi bekommt man vor allem vermittelt, dass man seinen „inneren Klang“ findet und unter anderem auch in eine Richtung gedrängt wird, die man als Erfahrung sehen muss, weil sie einem viele Türen öffnet. Bei mir war das unter anderem der Umgang mit Streichern und zeitgemäße Notation im klassischen Bereich mit einem klaren Bild bis ins letzte Detail.

Sie haben für das Kompositio­nsstipendium eine internationale Jury mit Ihrem Werk „Waltgeflüster“ überzeugt. Welche Idee liegt dem Stück zugrunde?

Engl: Es ist ein dreisätziges Hornkonzert mit kleinem Orchester in der Dauer von etwa 30 Minuten, davon wurde der erste Satz fertiggestellt und eingereicht. Der Titel ist ein Wortspiel aus den Begriffen „Wald“ für Horn und „Gewalt“ – also ein „gewaltiges Flüstern“, das ich selbst immer erlebe, wenn ich in die Natur hineingehe.

Gibt es eine Chance, dass dieses Werk in Vorarlberg auch aufgeführt wird?

Engl: Es gibt im Moment Kontakte mit verschiedenen Orchestern, auch dem SOV, es braucht aber Zeit für entsprechende Planungen.

 

 

23.05.2012

 

Kompositionsstipendium des Landes für Peter Engl

LR Kaufmann: Zeitgenössische Kompositionen wichtig für kontinuierliche Weiterentwicklung der heimischen Musikszene

Bregenz (OTS/VLK) - Der aus Hall in Tirol stammende und in
Meiningen lebende Komponist Peter Engl erhält das mit 7.000 Euro dotierte Kompositionsstipendium des Landes Vorarlberg 2012, teilt Kulturlandesrätin Andrea Kaufmann mit. Die Überreichung findet am Montag, 9. Juli, im Landhaus in Bregenz statt.

Landesrätin Kaufmann betont die Wichtigkeit dieses Stipendiums: "Damit soll nicht nur der Fokus auf die zeitgenössische Musik gelenkt, sondern auch die Arbeitssituation der Ausgezeichneten -zumindest temporär - erleichtert werden."

Die von Peter Engl eingereichte Komposition "Waltgeflüster" überzeugte die international besetzte Jury durch "eine handwerklich gut komponierte, innerlich gehörte Musik mit überzeugender Instrumentierung. Das eingereichte Werk basiert auf einem transparent wahrnehmbaren, strukturierten Formbewusstsein". Der Jury gehörten Hans-Peter Frehner (Zürich), Markus Elsner (München), Ursula Stubinsky (Wien) und Kasper de Roo (Thaur) an.

 

Peter Engl

Peter Engl wurde 1971 in Hall in Tirol geboren und begann im Alter von acht Jahren mit dem Ziehharmonika-, später mit dem Klarinettenunterricht. 1990 wurde er in die Militärmusik Tirol aufgenommen, wo er erstmals Studienmöglichkeiten am Landeskonservatorium für Tirol nutzte. 1993 folgte ein Klarinettenstudium am Konservatorium Feldkirch bei Prof. Georg Vinciguerra, 1998 ein Kompositionsstudium mit Schwerpunkt Filmmusik in Schaffhausen (CH) bei David Angel (USA), sowie 2000 ein Audiodesign-Nachdiploms-Studium an der Musikakademie St. Gallen (CH) bei Christoph Schnell.

Er ist Preisträger von mehreren Kompositionswettbewerben, u.a. des Kompositionswettbewerbs Nordrhein-Westfahlen 2004. 2005 bis 2012 studierte Engl Komposition am Landeskonservatorium für Vorarlberg bei Herbert Willi. Derzeit ist er Musikschullehrer an der Musikschule Sarganserland und Unterrheintal (CH).

Aufführungen von Auftragskompositionen in Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Slowenien, Malta und USA. Er lebt derzeit freischaffend in Vorarlberg.

Die Überreichung des Kompositionsstipendiums erfolgt am Montag,
9. Juli 2012, 17.00 Uhr im Landhaus in Bregenz.

 

 

 

22.04.2012 |  Silvia Thurner

Marathon der Neuen Musik – im ORF-Studio Dornbirn gab das Ensemble Plus ein kurzweiliges, teilweise aber auch langatmiges viereinhalbstündiges Konzert

Zur zweiten Langen Nacht der Neuen Musik, die via Ö1 live übertragen wurde, luden die MusikerInnen des Ensemble Plus und der ORF in das Landesstudio nach Dornbirn. Der Bratschist und Ensembleleiter Andreas Ticozzi hatte ein Programm mit Kammermusik von befreundeten KomponistInnen zusammengestellt. Sympathisch und kompetent führte Bettina Waldner-Barnay Gespräche mit KünstlerInnen und führte in die Werke ein. Bis um halb vier Uhr in der Früh musizierten die MusikerInnen engagiert und mit vollem Einsatz.
 

Neues und Etabliertes

Von Peter Engl wurde das neueste Werk „Zeitgen“ für zwei Klarinetten, Kontrabass und Schlagzeug zur Uraufführung gebracht. Die Musik begann mit einem herzschlagähnlichen Pochen. Ein Klangteppich mit Trillermotiven schuf eine Erwartungshaltung und weckte Assoziationen zur Filmmusik. Doch die Art, wie beispielsweise emotionale Erregungen mittels Akkordzerlegungen erreicht werden sollten, wirkten eher oberflächlich. Im dritten Abschnitt wurden schubartige rhythmische Muster mit Nachdruck in den Raum gestellt und anschließend spannend demontiert.

 

 

 

23.05.2011 |  Silvia Thurner

Neue Musik aus Vorarlberg – Das „ensemble plus“ und Bettina Waldner-Barnay boten eine kurzweilige „Lange Nacht der neuen österreichischen Musik“

Das ORF Landesstudio hat zu einer „Langen Nacht der neuen österreichischen Musik“ nach Dornbirn geladen. Nicht üppig viele, aber umso begeistertere BesucherInnen kamen zu nächtlicher Stunde ins Funkhaus. Zu erleben war ein gelungenes und inspirierendes Fest zeitgenössischer Musik, das mit einem fünfstündigen Livekonzert gefeiert wurde. Im „ensemble plus“ rund um Andreas Ticozzi musizierten vierundzwanzig MusikerInnen mit bewundernswertem Elan bis um vier Uhr früh. Das Gefühl ein besonderes Ereignis mitgestalten zu können, bündelte die Energien, denn das gesamte Konzert wurde live auf Ö1 übertragen. Bettina Waldner-Barnay moderierte sympathisch und unterhaltsam.
 

Aussagekräftig

„Nachtfalter“ von Peter Engl ist im Auftrag des "ensemble plus" speziell für die „Lange Nacht“ entstanden. Nach einem wenig Atmosphäre stiftenden Text von Max Dauthendey schuf Peter Engl eine farbenreiche Musik. Tiefe Liegetöne, verbunden mit der klar geführten Singstimme entfalteten eine filigrane Wirkung mit einem atmenden Duktus. Im weiteren Verlauf führte die Musik markant und mit energischen Gesten in vielgestaltig schattierte Klangschichten. Anregend wirkte darüber hinaus der Gegensatz zwischen kleingliedrigen motivischen Gedanken und weiten Linien in der Singstimme.

 

 

 

Mo, 11.04.2011

 

„Aus paradoxen Klängen wird mitunter etwas Wertvolles und Reales“- Der Komponist Peter Engl hat eine umfassende Ausbildung und experimentiert lustvoll

Peter Engl ist als Berufsmusiker als Klarinettist, Musikschullehrer, Dirigent und Komponist in mehreren Arbeitsbereichen tätig. Schon als Jugendlicher hat er mit Synthesizern experimentiert und Erfahrungen gesammelt. Das Klarinettenstudium am Landeskonservatorium Feldkirch führte ihn zunächst nach Vorarlberg. Seine Unterrichtstätigkeit sowie Studienlehrgänge zur Filmmusik und Audiodesign haben den in Hall im Tirol geborenen Musiker auch mit der Schweiz in Kontakt gebracht. Anschließend begann er ein Kompositionsstudium bei Herbert Willi. Mit seiner Familie lebt Peter Engl in Meiningen in Vorarlberg. Er hat bereits zahlreiche Kammermusik- und Orchesterwerke komponiert. Besonderes Interesse findet er an Instrumentenkombinationen, die ihm außergewöhnliche Klangfarbenspiele ermöglichen. Als Dirigent der Stadtmusik Bludenz widmet er sich der traditionellen Blasmusikliteratur auf hohem Niveau, gleichzeitig ist er im musikalischen Vorstand und als Musiker beim Sinfonischen Blasorchesters Vorarlberg tätig. Im Gespräch mit Silvia Thurner erzählt der Komponist über seinen Werdegang, berichtet über Soundexperimente mit Synthesizer, Computer und traditionellen Instrumenten. Kompositorische Leitgedanken kommen zur Sprache und er erklärt seine Prioritäten bei der musikpädagogischen Arbeit.

 

http://www.musicaustria.at/magazin/interviews-portraets/aus-paradoxen-klaengen-wird-mitunter-etwas-wertvolles-und-reales-der

 

 

 

 

06.07.2010 |  Silvia Thurner

Wenig belebte, aber vielfältige und niveauvolle Szene der Neuen Musik in Vorarlberg - das „ensemble plus“ gewährte Einblicke, die leider viel zu selten stattfinden

 

Ein Konzert mit Werken von ausschließlich Vorarlberger Komponisten spielte das Ensemble Plus im „Kleinen Haus“ des Bregenzer Kornmarkttheaters. Der musikalische Gesamteindruck des aufschlussreichen Abends war sehr positiv. Die individuellsten Werkideen kamen von Gerald Futscher und Gerold Amann. Andere Wirkzusammenhänge erkundeten Georg Furxer und Lucas Dietrich und ein musikalisch ausbalanciertes Werk offerierte Peter Engl.

 

 

Im Jänner präsentierte das „ensemble plus“ dieses Programm im Rahmen einer Werkschau über zeitgenössische Vorarlberger Komponisten im Kornspeicher in Wels und stieß dort auf Zustimmung. Rund um den Ensembleleiter Andreas Ticozzi (Bratsche) musizierten Emil Scheibenreif und Markus Beer (Klarinette), Monika Grabowska und Anita Martinek (Violine), Jessica Kuhn (Violoncello), Dominik Neunteufel (Kontrabass) und Ingvo Clauder (Electronic sounds) engagiert und auf hohem musikalischem Niveau. Sämtliche Werke interpretierten sie im Kontakt miteinander und ausgeglichenen Stimmverläufen.

 

Zeitlos

Abschließend spielte das „ensemble plus“ unter der Leitung von Thomas Gertner das mitteilsame Werk „zeitlos“ von Peter Engl. Die beiden Klarinettisten spielten ihre virtuosen Soloparts stilsicher. Ergänzt durch den satten Streicherklang wurde eine fast orchestrale Klangfülle entfaltet. Ein wiegender Klangteppich, der als Rahmen diente, führte die ZuhörerInnen in die musikalische Geschichte ein. Darin entwickelten die Musiker Abschnitte mit teilweise modal gefärbten melodischen Gedanken und rhythmisch tänzerischem Duktus. Kommunizierende und widerstreitende Motive sowie Rollentausch der Stimmgruppen ließen individuelle Erlebnisfreiräume offen. Das abschließende „fade out“ verstärkte die träumerische Erzählstruktur.

 

 

 

ANIKA WERLING |

Premiere für andere Instrumente

 

Mit Musik vom Feinsten er- freuten Christian Segmehl und Ludwig Kibler rund 100 Zuhörer bei ihrem zehnten Konzert in der evangelischen Wolfgangkirche in Rottenacker. Andere Instrumente hatten Premiere.

 

.... Ihr Talent zeigten die Musiker in Solowerken zweier unbekannter Komponisten. Segmehl brillierte in Peter Engls Komposition "No More Time" mit seinem Altsaxophon. Engl ist ein Bekannter Segmehls und Klarinettenlehrer in Österreich. Das vorgestellte Stück entstand beim Experimentieren und erinnert, so meint der Komponist, wenn man es schnell spielt, an Hektik. Reibende Tonabfolgen, abfallende Triller und eine moderne Kompositionstechnik, in der auch einmal der Ausruf "Hey" erklingt, sorgten für Erstaunen bei den Zuhörern...